Zum zweiten Mal nach 2015 fand vom 05. – 07.02. ein Lauftrainingswochenende im schönen Schwarzwald statt. Nachdem wir also alle am Freitagnachmittag in dem großen und superschönen Seminarhaus eingetroffen sind, wurden die Zimmer bezogen.
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Da alle großen Hunger hatten, gab es bald Wraps, die nur diejenigen mit der richtigen Wickeltechnik anständig essen konnten – bei den anderen landete die Hälfte der Füllung wieder auf dem Teller.
Nach dem “Kampf” mit den Wraps, begann eines der großen traditionellen Highlights des Lauftrainingslagers, der Mikro-OL im Seminarhaus. Es gab so viele Posten wie Teilnehmer und Trainer, da jeder einen Posten selbst versteckte und sich dazu einen hilfreichen oder auch nicht so hilfreichen Tipp überlegte. In Zweierteams begann dann die Jagd nach den winzigen versteckten Posten. Im ganzen Haus rannte, wühlte, schimpfte oder freute sich jemand über einen gefundenen oder nicht gefundenen Posten. Die Schwierigkeit hierbei bestand nicht hauptsächlich im Orientieren (wobei man schon im richtigen der unzähligen Räume suchen sollte), sondern im Erkennen der passenden Tipps und Finden der raffinierten Verstecke. Wenn auch anders als der “normale” Orientierungslauf, war der Mikro-OL nicht weniger anstrengend mit all den Treppen, die einige Male rauf- und runter gerannt werden müssen.
Erschöpft, aber glücklich über die vielen hart erkämpften Posten, begann der Rückblick über das OL Jahr 2015 und der Ausblick auf 2016. AlleTeilnehmer füllten hier ihre persönlichen Fragebögen aus, die dann in kleinen Gruppen mit den Trainern besprochen wurden.
Nach diesem ersten, langen, aber sehr spaßigen und lustigen Abend, begaben sich alle gleich oder erst nach einigen Runden Schach, in Vorfreude auf den nächsten Tag ins Bett.
Um 08:00 Uhr morgens konnte man den ersten verschlafenen Gesichtern im Seminarhaus Hensellek, beim Frühstück-richten begegnen. Um 08:30 Uhr kamen dann die restlichen verschlafenen Gesichter hinzu und das Frühstück, bei dem der heißbegehrte Porridge nicht fehlen durfte, konnte beginnen.
Nach dem Frühstück, erläuterte uns Shanki, wie das Kaderjahr 2016 aussehen und welche Änderungen die nächsten Jahre mit sich bringen werden.
Nach einer kurzen Frühstücks-Verdauungs-Pause, starteten wir in drei Gruppen, zum langen Dauerlauf, bei sonnigem – und für Februar recht warmen – Wetter. Damit alle auf ihre Kosten kommen konnten, gab es eine lange, mittlere und etwas kürzere Strecke, doch alle hatten erstmal einige beachtliche Höhenmeter (bis zu 200m) vor sich, um aus dem Tal hinaus zu kommen. Auf dem Berg querten wir sogar noch einige Schneefelder, die sich noch wunderbar für einen Schneeball oder Schneeengel eigneten.
Nach ca. 75 min. und zwischen 10km und 13km Laufstrecke und hunderten Höhenmetern kamen alle Gruppen wieder wohlbehalten zurück ins gemütliche Haus. Mit kleinerem und größerem Hunger wurde dann das Mittagessen verspeist.
Nach einem kurzen Mittagspäuschen begann Anne mit dem (wie wir alle im Laufe des Wochenendes merkten) sehr wichtigen Theorieteil: “Lauftechnik und Laufstil.” Dies beinhaltete die Wichtigkeit des Lauf-ABC, eine Demonstration der “perfekten” Lauftechnik und zuletzt der Laufzyklus und seine dazugehörigen Übungen. Damit das ganze nicht zu Theoretisch blieb, fuhren wir im Anschluss mit dem Auto raus aus dem Tal nach St. Roman und setzten das Lauf-ABC in die Praxis um. Um zu Wissen, was genau an unserem Laufstil falsch war, folgte darauf eine Laufanalyse, bei der jeder von der Seite und von Vorne gefilmt wurde. Das Warmlaufen sollte nicht umsonst gewesen sein und so folgte noch ein schneller und sehr intensiver Stempelsprint im zweier Teams. Es galt drei mal die acht Posten anzulaufen. Los ging es, mit dem Abschlagen des Staffelpartners, weiter stürmte man ins Unterholz, (das einen OLer jedoch nicht weiter stört) dann senkrecht den Berg hinauf und zuletzt über eine schneebedeckte Wiese mit Rutschgefahr. Jeder gab alles und konnte am Ende mit seiner persönlichen Bestzeit zufrieden sein.
Nach superleckeren selbstgebackenen Pizzen zum Abendessen, konnten wir zufrieden und satt einer weiteren wichtigen – von Anne vorgetragenen – Theorieeinheit lauschen. Das Thema: Trainingsplanung – umfasste Unterthemen wie: Wissenwertes für ein effektives Training durch die Grundlagen der Superkompensation. Weiter ging es mit Trainingsprinzipien und verschiedenen Trainingsformen, wie Ausdauertraining, Kraft und Schnelligkeit und zuletzt wurde uns eine beispielhafte Trainingsplanung über die gesamte kommende Saison vorgestellt. Müde gingen alle früher oder später (nach einer letzten Runde Schach oder Kartenspiel) ins Bett.
Mit frisch-getankter Kraft begaben sich alle am Sonntag-Morgen, nach dem Frühstück zur Rumpfstabi, wobei sich einige fragten, was das eigentlich ist. Unter der Leitung von Meike wurden wir alle jedoch aufgeklärt, um was es sich hier handelt. Da die Rumpf-Stabilisierung unter anderem zur Vermeidung einseitiger Belastung/Fehlbelastung hilft, sollte sie ab jetzt zu unserem wöchentlichen Training dazu gehören. Beim Ausprobieren der einzelnen Übungen wurde jedem schnell klar, wo diese Übung belastet und somit dort stabilisierend wirkt.
Unser sonntäglicher Dauerlauf begann in St. Roman und ging somit nicht als erstes steil bergauf, was trotzdem keine Höhenmeter ausschloss.
Die Wege führten uns durch wunderschöne Landschaften des Schwarzwaldes und trotz der Wettervorhersage, dass es regnen sollte, blieben wir bis zum Ende trocken. Wir hatten uns wieder in drei Gruppen aufgeteilt, die zwischen 8km und 16km lange Strecken mit bis zu 500 Höhenmetern liefen. Die letzten beiden Gruppen kamen nach 90 Minuten wieder aus dem Wald.
Im tollen Team war das Haus schnell wieder sauber und alle bereit zur Abfahrt. In der Abschlussrunde wurde deutlich, dass es ein wirklich super schönes, motivierendes Wochenende war – mit vielen wichtigen Theorieeinheiten.
An dieser Stelle einen großen Dank an das Trainerteam, das das Wochenende super durchgeplant hat und wiedermal – neben Arbeit und Studium – ein einmaliges Trainingswochenende auf die Beine gestellt habt.
Als Teilnehmer kann ich nur sagen, dass es mich – und bestimmt auch alle anderen – motiviert hat, mehr und strukturierter zu trainieren. Es war, wie immer mit OLern, eine tolle Gemeinschaft und ein anstrengendes, lustiges, lohnenswertes Wochenende.
Erlebnisbericht von Luisa
Bilder von Andi, Meike und Shanki