Gegen Saisonende wartete auf die rund 30 motivierten badischen OLer und ein mindestens genauso motiviertes sechsköpfiges Trainerteam in Thüringen ein ganz besonderer Höhepunkt: der Jugend- und Juniorenländervergleichskampf. Was dieses Wochenende, bestehend aus einem Einzellauf am Samstag und einer mitreißenden Staffel am Sonntag, jedes Jahr aufs Neue wieder so besonders macht, ist, dass es ein Wochenende voller Teamgeist ist, bei dem am Ende einzig und allein die Platzierung des Teams zählt. Jeder Läufer möchte deshalb möglichst viele Punkte holen, gibt alles und kämpft für seine Teamkollegen mit Leib und Seele. Ob groß und erfahren oder noch klein und in den Startlöchern der OL-Laufbahn, als Gipfelstürmer haben wir uns alle gemeinsam auf den Weg in den Thüringer Wald gemacht, um die Berge dort zu bezwingen…
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Die erste Etappe in Form einer Langdistanz, gestaltete sich bei regnerischem Wetter und mit durchaus anspruchsvollen Strecken und nicht zu knappen Höhenmetern als fordernd und schweißtreibend. Flachere Gebiete im Wechsel mit leicht-abfallenden bis mäßig steilen Hängen und einzelnen sehr steilen Flanken wurden von einem relativ offen-wirkendem Mischwald geprägt, der aber durch häufige Farn-, Blaubeer- und Fallholzfelder schwieriger belaufbar war, als es die Karten vermuten ließ.
Beim Einzellauf konnten in allen Kategorien solide Leistungen im guten Mittelfeld erlaufen werden – eine gute Basis für eine gute Punktzahl. Besonders die guten Top15-Platzierungen von Helen P. (15., D14), Vanessa, (12., D18), Katharina (10., D18), Bonnie (11., D20), Rico (12., H14), Nils (9., H16), Matthias (14., H18) und Tim (15., H20) können sich bei der Leistungsdichte sehen lassen. Mit Erik (2., H18) und Hanna (1., D20) konnten – durch deren internationale Klasse nicht anders zu erwarten – besondere Ausrufezeichen gesetzt werden.
Die traditionell große und feierliche Siegerehrung am Abend durfte natürlich nicht fehlen. Beim Einzug der verschiedenen Länder, marschierten wir in voller Wandermontur ein und zeigten allen, dass es bei uns nur bergauf geht. Auf dem Siegertreppchen durften Hanna und Erik das badische Team vertreten und die rot-gelbe Fahne auf unserem eigens dafür vorbereiteten Berggipfel platzieren. Jeder konnte nach diesem ersten Wettkampfstag jedoch stolz auf sich sein und hatte einen Grund bei der anschließenden Party mitzufeiern und zu tanzen.
Früh am nächsten Morgen hieß es dann, aus dem gemütlichen Schlafsack zu kriechen und in das möglicherweise noch feuchte Baden-Trickot hinein zu schlüpfen; denn der Massenstart der Staffel ließ nach dem üblichen Score-OL für alle Betreuer nicht lange auf sich warten. Während die ersten Läufer aller Staffeln sich ihren Weg durch die Gabelposten suchten, herrschte auf der Zielwiese große Anspannung, eifriges Mitfiebern und höchste Aufmerksamkeit – schließlich sollte kein Läufer beim Sichtposten verpasst werden. Jeder gab sein Bestes und versuchte möglichst sicher und mit einer guten Zeit aus dem Wald zu kommen, um dann den zweiten oder dritten Staffelpartner abzuklatschen und diesen auf eine ähnliche Strecke zu schicken. Zu guter Letzt versuchten die Finalläufer noch einmal alles, um Plätze gut zu machen und sich nach vorne zu kämpfen – so schafften es zwei unserer Staffeln (H18 mit Lars, Matthias und Erik und D20 mit Bonnie, Amelie und Hanna) aufs Podest. Von vielen wurden überdurchschnittliche Läufe gezeigt, was sich in den guten Ergebnissen äußerte: Ein 6. Platz von Anja, Chiara und Malin in der D12; eine D18-Staffel (Katharina, Helen V., Vanessa), die mit sehr guten Läufen im überraschenden Kampf um Platz 3 leider einen Fehlstempel verzeichnete; ein 6. Platz in der H20 mit Wieland, Colin und Tim.
Wir sind zwar nicht als Erste oben angekommen und fallen im Gegensatz zum Heim-JLVK im Vorjahr von Platz 5 auf Platz 7 der Gesamtwertung zurück. Dennoch waren die Abstände zum 4. Platz derartig gering, dass dieser mit einem Quäntchen mehr Glück gut möglich gewesen wäre.
Wir können mit der (Team-) Leistung aller mehr als zufrieden sein, da viele unerfahrene und auch junge Teilnehmer zum Team gestoßen sind. Der Weg ist das Ziel – und den haben wir gemeinsam mit der richtigen Mischung an Freude, Spaß, Ehrgeiz und Motivation bestens gemeistert. Wir haben uns gegenseitig angespornt, angefeuert, keinen hängengelassen und dafür gesorgt, dass jeder ins Ziel kommt. Dafür und für die ausnahmslos gute Betreuung ‚rund um die Uhr‘ möchten wir uns ganz herzlich bei dem erstklassigen Trainerteam bedanken. Danke!
Das schönste Land in Deutschlands Gau’n – richtig, das ist unser Badner Land! Und für genau dieses lohnt es sich, jeden noch so hohen Gipfel zu stürmen…was wir dieses Jahr wieder mehr als bewiesen haben! 🙂
Text von Amelie
Bilder von Shanki Berger